Der DAX Trend geht nach unten

Die Talsohle scheint für den Deutschen Aktienindex, kurz DAX, noch nicht erreicht zu sein. Nachdem der Börsenindex am 18. Mai auf den Tiefstand von 6229 Punkten gefallen war, gab es in den vergangenen Wochen schwache Anzeichen dafür, dass sich der Kursverlauf erholen könnte. Die leichten Anzeichen einer Erholung waren aber spätestens am vergangenen Freitag Makulatur, als der DAX mehr als vier Prozent verlor und auf den neuen Tiefstand von 6008 Punkten rauschte, gefolgt von weiteren Kursverlusten am Montag. Damit verzeichnete man an der Frankfurter Börse den tiefsten Stand in den vergangenen fünf Monaten.

Die Analysten sehen derzeit keine nachhaltige Trendwende. Der Abwärtstrend ist für sie zu deutlich ausgeprägt. Neben den schlechten Daten auf dem US-amerikanischen Arbeitsmarkt sorgen die Zukunft und das mögliche Auseinanderbrechen der Eurozone für weitere Verunsicherung auf dem Börsenparkett. Im schlimmsten Fall erwarten die Analysten derzeit ein Absacken des DAX auf den Tiefstand vom Dezember vergangenen Jahres.

Am vergangenen Freitag sackte der deutsche Leitindex so weit ab wie seit einem halben Jahr nicht mehr. Nicht einmal die Gerüchte, dass die US-Notenbank Fed möglicherweise kurzfristig die Konjunktur mit einer kurzfristigen Geldspritze beleben könnte, schafften es,nur für eine kurze Zeit, den Abwärtstrend etwas abzubremsen.

Der Zeitpunkt für diese Verluste kommt für die Analysten zu einem denkbar schlechten Zeitpunkt. Denn ohnehin sind die Anleger derzeit extrem verunsichert: Nach der weltweiten Bankenkrise beherrscht nun die europäische Schuldenkrise seit Monaten die Schlagzeilen.

Seit Monaten kränkelt außerdem der amerikanische Arbeitsmarkt: Statt 150.000 neue Stellen, wie es Analysten erwartet hatten, entstanden im vergangenen Monat außerhalb der Landwirtschaft in den USA nur 69.000 neue Arbeitsplätze. Auch die Daten der privaten Arbeitsagentur ADP waren deutlich schlechter, als man erwartet hatte. Der Kursrutsch des DAX war die unmittelbare Folge von den aktuellen Zahlen aus den USA.

Jenseits des Großen Teiches reagierten die Börsianer allerdings etwas entspannter auf die Zahlen vom Arbeitsmarkt: Der wichtigste amerikanische Leitindex Dow Jones büßte am letzten Handelstag der vergangenen Woche lediglich moderate 1,8 Prozent ein. Dass die Ausschläge in Frankfurt wesentlich höher ausfielen, dürfte maßgeblich an der Schuldenkrise des Euroraumes liegen. Hier schlummern milliardenschwere Risiken für die europäische Wirtschaft im Keller, während die USA von den Beben in Griechenland und anderen Krisenländern nur indirekt getroffen werden.