Die Aussichten auf dem Aktienmarkt sind ungewiss

Durchwachsen, so lässt sich die Lage auf den Börsen weltweit wohl am besten beschreiben, nachdem die Zahlen für das erste Quartal veröffentlicht wurden. So verzeichnete die Frankfurter Börse Ende der vergangenen Woche einen uneinheitlichen Trend bei den wichtigsten Aktienindizes. So hatte der DAX beim Handellsschluss 0,52 Prozent verloren, während der MDAX mit einem Plus von 0,32 Prozent abschloss. Auch die weiteren Indizes zeigten ein uneinheitliches Bild.

Dieses setzt sich auch bei den Einzelwerten fort.
So verbuchte der Automobilhersteller Daimler trotz hervorragender Zahlen ein Minus von 1.1 Prozent. Sowohl Absatz, als auch Umsatz und Gewinn konnten im ersten Quartal gesteigert werden. Ein deutlicheres Minus (2,3 Prozent) musste der Chemikonzern BASF hinnehmen, was auch an einem Rückgang des Betriebsergebnisses bei höherem Umsatz liegt. Die hohen Kosten für Rohstoffe, vor allem aus dem Ölsektor, machen dem Konzern zu schaffen.

Während es an der Frankfurter Börse vergleichsweise hektisch zu ging und sich so mancher Trend während des Tages umkehrte, herrschte während der ganzen Woche an der Tokioter Börse tote Hose. Der Grund war hier eine Sitzung der Bank of Japan am Freitagnachmittag, die Händler wollten die Ergebnisse dieser Sitzung abwarten.

Weltweit ist die Stimmung an den Börsen ohnehin eingetrübt. Grund dafür ist die Herabstufung Spaniens durch die Rating-Agentur S&P um zwei Noten auf BBB+. Das Königreich rangiert in der Wertschätzung der Analysten damit nur noch knapp über dem Niveau von spekulativen Ramschanleihen. Die Probleme der viertgrößten europäischen Volkswirtschaft sind Legion, deshalb stuften die Analysten die weiteren Aussichten auch als negativ ein. Eine weitere Herabstufung dürfte also nur noch eine Frage der Zeit sein. Mit der Herabstufung verschlimmern sich allerdings kurzfristig die Probleme des Landes, das vor allem von einem riesigen Haushaltsdefizit gebeutelt wird, noch mehr. Denn Spanien muss um einiges mehr an Zinsen bezahlen, wenn es sich frisches Geld von den Kapitalmärkten besorgen will.

Neben dem Haushaltsdefizit, das es dem Land unmöglich machen dürfte, die Kriterien für den Euro-Stabilitätspakt in diesem oder im kommenden Jahr einhalten zu können, bieten die spanischen Banken Grund zur Sorge. In den Bilanzen stehen faule Immobiliengeschäfte mit einem Volumen von etwa 180 Millionen Euro. Die Geldinstitute dürften weitere Notkredite brauchen.