Euro-Krise lässt asiatische Börsen ins Minus rutschen

Die wackligen Aussichten der Weltwirtschaft haben in den vergangenen Tagen die Börsen in Asien kräftig ins Minus rutschen lassen. Drei Tage in Folge notierten die Börsen in Asien am Mittwoch bereits zu einem niedrigeren Stand als zu Beginn des Handelstages. Der wichtige japanische Leitindex Nikkei sogar bereits an sieben Tagen in Folge.
Der Grund: Analysten meinen, dass die asiatischen Märkte seit Anfang des Jahres einen gewissen Vertrauensvorschuss gegeben haben. Denn die Rahmendaten aus den USA boten Anfang des Jahres Anlass zur Hoffnung, den Europäern wurde zugetraut, die Schuldenkrise rasch zu bewältigen. Doch nachdem die Konjunkturdaten aus China und den USA nun schlechter als erwartet sind und zudem viele Euro-Leichen aus dem Keller geholt werden, hat sich die Lage für die Händler an asiatischen Börsen geändert. In Sachen Euro-Krise beispielsweise lag das Augenmerk auf China. Dass aber auch andere Staaten wie Spanien und Italien, ja sogar die Niederlande ins Schlingern kommen könnten, hatte man nicht bedacht. Um die Krise einzudämmen, erwarten die Analysten, dass die japanische Notenbank wohl den Geldhahn weiter aufdrehen wird.

Insgesamt fielen die Kurse in den asiatischen Börsen außerhalb von Japan am vergangenen Mittwoch um 0,8 Prozent und erreichten damit den tiefsten Stand seit zehn Wochen. Auch der Nikkei- sowie der Topix-Index an der japanischen Börse verloren zwischen 0,8 und 0,9 Prozent ihres Volumens. Abwärts ging es in Asien aber flächendeckend. Betroffen waren beispielsweise auch die wichtigen Märkte in Schanghai, Hongkong, Südkorea, Singapur und Australien.
Die größten Verlierer auf dem asiatischen Börsenparkett waren übrigens die Elektronikwerte aus Japan. Mit verantwortlich für diesen Negativtrend ist unter anderem der Konzern Sony. Dieser veröffentlichte, dass im vergangenen Geschäftsjahr rund doppelt so hohe Verluste angefallen waren wie erwartet wurde. Daraufhin rauschte die Sony-Aktie um 4,5 Prozent nach unten. Aber auch die Aktien der Konzerne Sharp und Panasonic sackten ab.

Ein weiterer Faktor, der die Börse in Tokio belastet, ist der im Vergleich zum Euro und zum Dollar starke Yen. Deshalb mussten auch Exportwerte wie die Autohersteller Toyota oder Honda Verluste hinnehmen. Trotz der Schuldenkrise in Europa, die zunehmend weitere Kreise zu ziehen droht, blieb der Kurs des Euro stabil bei einem Wert von 1,31 US-Dollar.