Geht es wieder aufwärts an der Börse?

Die Lage auf dem US-Immobilienmarkt scheint sich nun zu stabilisieren, nachdem die Branche jahrelang am Boden lag. Denn in den Boomjahren nach der Jahrtausendwende wurden riskante Immobilienkredite an Hunderttausende Amerikaner vergeben, die sich den Hauskauf eigentlich gar nicht hätten leisten können. So lange die Preise stiegen war das auch kein Problem, doch 2007 platzte die Blase und die ganze Weltwirtschaft geriet ins Wanken. Der Grund: Die Kredite waren in hochspekulativen Finanzprodukten versteckt, die weltweit an Anleger verkauft wurden.

Doch nun wurden die Analysten von einem scheinbar erstarkten Immobilienmarkt überrascht: Nachdem im März die Hausverkäufe in den USA deutlich angezogen haben, scheint sich die Branche nun zu erholen. Diese gute Nachricht schlug sich auch in der Börse nieder. So schloss der Dow-Jones mit einem Plus von 0,9 Prozent ab Auch der S&P landete am Freitag mit 0,7 Prozent im Plus, ebenso die Technologiebörse Nasdaq.

Der positive Trend aus den USA dürfte auch die anderen wichtigen Börsen beflügeln. Doch der Silberstreif am Horizont ist noch relativ dünn. Denn sowohl in den USA als auch in Europa gibt der Arbeitsmarkt Anlass zur Sorge. So beantragten in der vergangenen Woche 38000 Amerikaner erstmals Arbeitslosenhilfe, sehr viel mehr als Experten erwartet hatten. Für Analysten ist das ein deutliches Zeichen dafür, dass die Konjunktur nicht recht in Schwung kommen will. Der Grund: Die wichtigste Säule der US-Wirtschaft ist der Binnenmarkt, also der private Konsum der Einwohner. Anders als es beispielsweise beim Export-Weltmeister Deutschland der Fall ist, sitzen die Kunden amerikanischer Unternehmen in erster Linie im eigenen Land. Konsumieren können sie eben nur dann, wenn sie auch Geld zur Verfügung haben.

Horrende Arbeitsmarktdaten meldet auch das EU-Sorgenkind Spanien: Hier hat inzwischen jeder vierte Erwerbstätige keinen Job. Hohe Staatsschulden, eine Immobilienblase sowie eine Bankenkrise bedrohen das Königreich. Hinzu kommt eine niedrige Produktivität in den Unternehmen und die schwache Nachfrage im Inland. Die Rating-Agentur S&P stufte das Land deshalb wegen seiner schlechten Perspektiven um zwei Noten herab. Mit der Bewertung von BBB+ ist es nur noch drei Stufen von der Einschätzung „spekulative Anlagen“ entfernt. Eine weitere Herabstufung droht auch unter dem Aspekt, dass die Analysten der spanischen Regierung nicht zutrauen, ihre Probleme schnell in den Griff zu bekommen.