Das Girokonto – eine Erfolgsgeschichte

Wer heutzutage am allgemeinen Zahlungsverkehr teilnehmen möchte, der kommt ohne ein Girokonto nicht mehr aus. Zwar gibt es immer noch Bundesbürger, die nach dem Motto leben „Nur Bares ist Wahres“, doch auch diese Menschen besitzen in aller Regel ein eigenes Girokonto. Ob Mietzahlungen, Überweisung des Gehaltes oder Einkauf im Internet – bargeldloses Bezahlen ist bequem und mittlerweile überall anerkannt.

Bereits im Mittelalter legte man den Grundstein für den heute bekannten, bargeldlosen Zahlungsverkehr. Schon damals konnte eine kleine Gruppe prädestinierter Menschen ein Konto eröffnen und über dieses Zahlungen in Form von Lastschriften und Gutschriften verrechnen. Erstmals war es also möglich, ohne Bargeld am öffentlichen Leben teilzunehmen.

Die neuen Zahlungsmöglichkeiten wurden zunächst misstrauisch begutachtet. Viele Händler waren zu Anfang noch nicht bereit, solche Zahlungen anzunehmen, da sie fürchteten, am Ende auf ihrer Forderung sitzen zu bleiben. Für die breite Bevölkerung stand der bargeldlose Zahlungsverkehr sowieso noch nicht zur Verfügung, er blieb über mehrere Jahrhunderte nur der oberen Schicht vorbehalten.
Erst zu Anfang des 17. Jahrhunderts wurde die Idee des bargeldlosen Zahlungsverkehrs durch die Hamburger Bank in Deutschland aufgegriffen und auch hierzulande umgesetzt. Allerdings blieb das Kreditinstitut für lange Zeit die einzige Bank, welche eine solche Lösung anbot. Erst etwa 200 Jahre später, zu Anfang des 19. Jahrhunderts, führten auch andere Banken in Deutschland den Giroverkehr ein. Dieser blieb jedoch zunächst wiederum der oberen Bevölkerungsschicht sowie den Kaufleuten vorbehalten.

Es sollte schließlich bis in die Nachkriegsjahre dauern, ehe sich der bargeldlose Zahlungsverkehr in allen Bevölkerungsschichten flächendeckend durchsetzen konnte. Es war die Zeit des Wirtschaftswunders und des damit verbundenen wirtschaftlichen Aufschwungs, die den Ruf nach neuen und innovativen Zahlungsmethoden immer lauter werden ließ. Plötzlich zahlte man den Arbeitslohn nicht mehr in der altbekannten Lohntüte aus, sondern ganz modern per Überweisung auf ein Girokonto. Nach und nach wurde es dann auch möglich, alltägliche Einkäufe und alle anderen Geldgeschäfte über das eigene Konto bargeldlos zu tätigen.