Immer noch ein großes Thema: Überhöhte Dispozinsen

Nach wie vor sind die Zinsen, die man für das Überziehen seines Kontos bezahlen muss, ein viel diskutiertes Thema. Es ist für jeden Verbraucher nur schwer nachzuvollziehen, dass diese Zinsen unverhältnismäßig hoch sind, während die Kreditzinsen auf anderen Gebieten ein sehr niedriges Niveau erreicht haben.
Viele Bankkunden überziehen ihr Konto

Die Bundesbank hat sich die Dispo-Kredite näher angesehen und festgestellt, dass mehr als 33 Milliarden Euro auf der Negativ-Seite der Konten von privaten Haushalten in Deutschland stehen. Wenn alle sich entschließen würden, eine Umschuldung vorzunehmen, dann würde die Gesamtheit der Inhaber mehr als 300 Millionen Euro an Kreditzinsen einsparen, gerechnet auf 3 Jahre.
Wie würde das für einen Einzelnen aussehen?

Dafür kann man ein Rechenexempel vornehmen. Da die Dispo-Kredite eine sehr hohe Spanne aufweisen, nimmt man zunächst das Mittel. Das liegt bei etwas über 10 Prozent. Nun nimmt man einen Verbraucherkredit mit Ratenrückzahlung zu 2,75 Prozent an. Wer eine Umschuldung von 3000 Euro zu diesem Effektivzins realisiert, muss mit ca. 125 Euro Zinsen rechnen. Hätte er seinen Dispo-Kredit weiterlaufen lassen, müsste er jedoch 490 Euro zahlen. Beide Zahlungen sind auf 3 Jahre Laufzeit gerechnet.
Wann sollte man sein Konto mit einem Ratenkredit ausgleichen?

Die Überlegung zu einer Umschuldung sollte immer dann ins Spiel kommen, wenn man sein Konto schon langfristig überzogen hat und darüber hinaus in absehbarer Zeit auch keine Chance sieht, das zu ändern. Das dauernde Leben im Konto-Minus schlägt nicht nur bei Ansicht der Konto-Auszüge aufs Gemüt. Es kostet auch richtig Geld. Wer jedoch nur in Ausnahmefällen überzieht und problemlos wieder in die schwarzen Zahlen kommt, braucht sich über Umschuldung keine Gedanken zu machen.
Was ist beim Umschulden des Dispo-Kredits zu beachten?

Es sollte vermieden werden, den Ratenkredit mit einer zu hohen Summe aufzunehmen. Die Idee dabei ist oft, eine gewisse Pufferzone einzubauen. Das ist jedoch finanziell nicht ergiebig. Für den Verbraucherkredit werden auf jeden Fall Zinsen fällig. Für ein Guthaben auf dem Giro-Konto gibt es aber in aller Regel keine Zinsen. Hier kann der Konto-Inhaber also nur verlieren, wenn er falsche Vorsorge betreiben will. Hohe Guthaben sind auf einem Giro-Konto ebenso wenig sinnvoll wie hohe Schulden.
Umdenken beim Überziehen!

Hat man einmal erfolgreich sein Konto ausgeglichen, muss man die neuen Ratenzahlungen in seine Haushaltsausgaben einplanen. Jetzt ist es wichtig, disziplinierter vorzugehen als in der Vergangenheit. Raten abzubezahlen und gleichzeitig wieder rote Giro-Konto-Zahlen zu schreiben kann nicht der Sinn des Umschuldens sein. Dann doch lieber ein paar Einkaufsziele zurückstellen.