Kontoführungsgebühren – Der Zweck hinter den Neuerungen

Die Geldwertstabilität im EU-Raum, von der die Wirtschaft der einzelnen Staaten direkt abhängt, wird von der EZB (Europäische Zentralbank) mit dem Instrument Leitzins reguliert. Als Mittelsmänner zwischen der EZB und der Wirtschaft fungieren Filial- und Direktbanken, die allesamt über individuelle Ertrags- und Kostenstrukturen verfügen und mit diesen ihren Gewinn lukrieren.
In der Vergangenheit war der Leitzins hoch, wodurch die Inflation eingedämmt wurde. Durch die teure Kreditvergabe an Kunden stiegen die Einnahmen der Banken, wodurch auf Kontogebühren verzichtet werden konnte.
Da die Wirtschaft heute stagniert, hält die EZB den Leitzins niedrig, um diese wieder anzukurbeln. Dies ermöglicht günstige Kredite, die in Investitionen fließen. Dadurch sinken die Einnahmen der Banken. Um diese Verluste auszugleichen führen Filialbanken Kontoführungsgebühren ein. Im internationalen Vergleich liegt Deutschland mit durchschnittlich 89€ pro Jahr in der unteren Hälfte (EU-Durchschnitt: 112€).

Ein Kontowechsel als Ausweg?!
Im Gegensatz zu den stationären Filialbanken können es sich Direktbanken, die ihre Geschäfte nur online abwickeln, auf zusätzliche Gebühren verzichten.
Trotz der gesetzlichen Neuerungen, nach denen ein Kontowechsel für die Kunden erleichtert wird, fürchten sich viele Deutsche (63%) vor einem Wechsel des Kreditinstituts, da der Irrglaube herrscht, dieser sei mit viel Aufwand und möglichen Fehlerquellen verbunden.