Die Fußball-WM und der Ratenkredit

Wenn Sie unbedingt die Fußball WM in Brasilien live erleben möchten, werden Sie wohl einen Kredit für die Reisekosten und den Aufenthalt aufnehmen. Die zu der Finanzbranche zählenden Unternehmen werben schon seit Wochen kräftig mit Zertifikaten, Bonus-Angeboten und Sonderkrediten für die WM. Was steckt dahinter und sind es vor allem günstige Angebote für den Verbraucher? Am Ende gewinnt immer nur einer, auch beim Fußball, aber sind es in diesem Fall eher die Kreditinstitute als die Verbraucher?

Wetteinsatz an der Börse
Nicht nur bei der Fußballwette, sondern auch an der Börse wird auf Sieg oder Niederlage gewettet. Sportzertifikate können ab Mai 2014 erworben werden, mit ihnen kann auf ein bestimmtes Ergebnis bei den 32 teilnehmenden WM-Mannschaften gesetzt werden. Außerdem sind Aktienfonds oder Zertifikate auf das jeweilige Gastgeberland erhältlich, rund um das Thema Fußball Weltmeisterschaft ist also vieles möglich. Kritiker kühlen jedoch allzu großen Überschwang entsprechend ab, denn sie sehen darin eher nur eine Geschäftemacherei mit der allgemeinen Begeisterung für das sportliche Großereignis.
Die angebotenen Produkte sind im Prinzip normale Geldgeschäfte, wie man sie jeden Tag und jederzeit abschließen kann. Tages- und Festgeld sind schließlich keine neue Erfindung, verbergen sich aber hinter einer WM-Zinsbonus-Offerte, die fußballbegeisterte Anleger anlocken soll. Sollte die Fußballnational-Elf besonders gut abschneiden, wird lediglich ein winziger Extrazins dazu bezahlt. Wer jetzt Geld anlegen möchte, sollte lieber auf andere Angebote eingehen, als auf spezielle WM-Angebote für die Geldanlage. Wie das Kind letztlich heißt, ist zweitrangig und sollte nicht dazu verführen, nicht auf die Konditionen zu schauen. Die meisten Banken nutzen dieses Event nur als gute Reklame für ihre ohnehin vorhandenen Angebote.

Wetten abschließen wo sie hingehören
Wenn Fußballfans unbedingt eine Wette abschließen möchten, was ja durchaus üblich ist, sollten sie das im Bekanntenkreis oder in einem ordentlichen Wettbüro unternehmen. Wenn die Jungs der Deutschen Nationalmannschaft nämlich einen schlechten Tag haben, verlieren sie das Spiel und zu dieser Enttäuschung kommt dann auch noch der herbe Verlust des Geldes. Ein solcher Wetteinsatz ist aber eher zu verkraften, als eine Pleite bei der Bank, denn mit Wertpapieren zu handeln, setzt mehr als nur ein fußballerisches Denken voraus. Auch wenn das Glück hold ist, springt am Ende noch nicht einmal genügend Rendite, dass es für einen ordentlichen Lederfußball reicht, heraus. Lassen Sie sich von diesen Public Relations Maßnahmen der Banken nicht aus der Reserve locken, sonst könnte es sein, dass Sie Ihr Girokonto auf die Reservebank schieben müssen und da sitzt bekanntlich niemand gerne.