Kfz-Versicherung: Wie entstehen die Beiträge?

Um wirklich verstehen zu können, wie sich die Prämie für eine Kfz-Versicherung errechnet, muss man eigentlich Mathematiker sein. Denn jedes Versicherungsunternehmen kalkuliert seine Prämien völlig unterschiedlich, und die Preise sind von vielen Faktoren abhängig sind. Neben den harten Fakten zum Fahrzeug fließen auch Wahrscheinlichkeiten zur Risikoeinschätzung des Fahrers ein. Beispielsweise ist die Prämie höher, wenn das Fahrzeug von mehreren Personen genutzt wird, weil der Versicherer davon ausgeht, dass in diesem Fall der einzelne nicht so sehr darauf achtet, ob er einen Schaden am Fahrzeug verursacht als wenn das Auto nur vom Besitzer allein gefahren wird.

Das fließt in die Berechnung mit ein
Die wichtigsten Kriterien sind die Typklasse des Fahrzeuges und die Regionalklasse, in dem das Auto zugelassen wird. In die Typklasse fließen statistische Ergebnisse wie die Häufigkeit von Schäden, aber auch die Reparaturkosten für ein bestimmtes Fahrzeugmodell ein. Die Regionalklasse hängt dagegen ausschließlich vom Wohnort ab. Wer in einem schneereichen Gebiet mit langen Wintern wohnt, muss beispielsweise für die Prämie tiefer in die Tasche greifen, weil die Wahrscheinlichkeit, dass ein Schaden entsteht, hier höher ist.

Die Risikoeinschätzung
Grundsätzlich gilt, dass ältere Autofahrer weniger für die Prämie bezahlen müssen. Ihnen wird nicht nur eine größere Erfahrung, sondern auch eine geringere Risikobereitschaft bescheinigt, die sich in barem Geld auszahlt. Entscheidend ist auch, wo das Auto abgestellt wird. Wer etwa eine eigene Garage zur Verfügung hat, kommt billiger weg als ein Kunde, der sein Fahrzeug am Straßenrand abstellt. Wichtig ist für die Versicherer auch, ob das Fahrzeug nur von einem Fahrer gefahren wird, oder ob die ganze Familie das Auto benutzt. Je mehr Fahrer angegeben werden, umso höher stuft die Versicherung das Risiko ein, dass ein Schaden entsteht. Aber auch das Punktekonto im Verkehrszentralregister wird von den Versicherungen unter die Lupe genommen. Wer der Vergangenheit ein hohes Punktekonto aufgebaut hat, gilt als riskanter Fahrer, der für den Versicherungsschutz entsprechend tiefer in die Tasche greifen muss. Wie die Risiken gewichtet und in die Prämie umgerechnet werden, ist aber einzig und allein die Sache des Versicherers. Es lohnt sich für die Kunden also auf jeden Fall, die abgeschlossene Kfz-Versicherung von Zeit zu Zeit unter die Lupe zu nehmen und eventuell in einen günstigeren Tarif zu wechseln.