Lohnen sich die neuen Unisex Tarife?

Schon im vergangenen November wurden die neuen Unisextarife der Versicherer in höchsten Tönen gelobt. Endlich sollte es einfacher werden, sowohl für die Versicherten wie auch für die Versicherungsmathematiker, die nun ganz einfach die neuen Tarife berechnen konnten. Aber ist es auch heute, ein paar Wochen später, immer noch die beste Entscheidung, die getroffen wurde? Mittlerweile konnte festgestellt werden, dass die neuen Tarife sowohl für Neukunden wie auch für Bestandskunden nicht nur höhere Beiträge bedeuten, sondern auch noch andere Veränderungen mit sich bringen. Die Experten sehen besonders im Bereich der privaten Krankenversicherung deutliche Nachteile.

Die private Krankenversicherung im Unisex-Tarif
Bisher waren die Tarife in der privaten Krankenversicherung für Frauen deutlich teurer. Weil es sehr viele verschiedene Tarife in den einzelnen Versicherungsunternehmen gibt, können sich die Erkenntnisse der Analysten nicht grundsätzlich auf alle Angebote beziehen. Geht man von einem 30-jährigen Antragsteller aus, hat er im Durchschnitt etwa um 25% höhere Beiträge zu zahlen, als vor der Umstellung. Bei den Frauen sieht es zwar um einiges besser aus, aber auch sie sind jetzt teilweise schlechter dran, als vor der Umstellung und müssen Erhöhungen um die 3% zahlen. Wie die verschiedenen Institute vermuten, werden hinter der Unisextarif-Umstellung auch noch andere, davon unabhängige Erhöhungen verdeckt vorgenommen.

Die möglichen Gründe für die Erhöhungen

Durch den Wegfall der Differenzierung zwischen den Geschlechtern kommen tatsächlich Erhöhungen der Tarife zustande, sie betragen den größten Anteil der Erhöhungen. In die Berechnung fließen viele Faktoren ein, die eine Umstellung schwierig gemacht haben. Die Menge an männlichen und weiblichen Kunden, die entsprechende Anzahl in den Neuzugängen und die Bereitschaft zur Kündigung haben auch etwas damit zu tun. Die Erhöhungen sind auf jeden Fall nur für die Neukunden zu spüren. Auch die allgemeine Kostensteigerung spielt eine Rolle, denn die Behandlungskosten werden auch für privat Versicherte nicht günstiger.