Zentralbanken am Limit?

Seit dem Ausbruch der jüngsten, weltweiten Wirtschaftskrise 2007 sind die Zentralbanken am Limit. Weil in vielen Volkswirtschaften trotz aller Zinssenkungen und Wachstumsimpulse, die von den Zentralbanken gegeben wurden, eine hohe Arbeitslosigkeit und allenfalls ein mäßiges Wirtschaftswachstum herrscht, befürchtet die Bank für Internationalen Zahlungsausgleich, dass die Geldpolitik allmählich an die Grenzen ihrer Möglichkeiten stößt.

Denn eigentlich müssten die Zentralbanken der Wirtschaftsnationen die Politik des billigen Geldes noch eine Weile fortsetzen, um die Wirtschaft zu stabilisieren. Doch gleichzeitig wächst angesichts der Massen an Kapital, welches durch Zinssenkungen und Spritzen für die Wirtschaft freigesetzt werden, die Gefahr für weitere Krisen, etwa Blasen an den Immobilien- und Finanzmärkten. Anzeichen für diese Gefahr sehen die Experten der Bank für Internationalen Zahlungsausgleich an den Rohstoffmärkten, aber auch in Großstädten. Die Preise für Rohstoffe und Immobilien sind in nur kurzer Zeit drastisch gestiegen.

Was ist die Bank für Internationalen Zahlungsausgleich (BIZ)? Die Internationale Organisation mit Sitz im schweizerischen Basel verwaltet einen Teil der weltweiten Währungsreserven, sie ist damit quasi die Bank, die hinter den Zentralbanken steht. Gegründet wurde die BIZ anno 1930 von den Zentralbanken aus Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Belgien und Italien sowie von zwei privaten Geldinstituten aus den USA und Japan. Ursprünglich sollte die BIZ gewährleisten, dass Deutschland für Reparationszahlungen in Zusammenhang mit dem Young-Plan nach dem verlorenen Ersten Weltkrieg zahlungsfähig blieb. Die Weltwirtschaftskrise machte diese Aufgabe 1931 aber zunichte.

Die Jahre zwischen 1933 und 1945 stellen ein eher unrühmliches Kapitel dar, die BIZ galt als sehr nazifreundlich und wickelte während des Zweiten Weltkriegs alle Devisengeschäfte für das Deutsche Reich ab.

Nach dem Zweiten Weltkrieg nahm die BIZ die reguläre Aufgabe wieder wahr, die Zentralbanken aller europäischen Länder außer der Sowjetunion und der DDR wurden Mitglied. Die BIZ vertritt inzwischen rund 50 Zentralbanken und verwaltet etwa sieben Prozent der weltweiten Währungsreserven. Gelegentlich finanziert die BIZ auch Kredite vor, die von Weltbank oder Internationalen Währungsfonds garantiert werden.

Im Fokus der BIZ steht außerdem die Stabilität des internationalen Finanzsystems, das eben in den vergangenen Jahren mehrfach zu kollabieren drohte. Als jüngstes Beispiel dürfen dafür die Diskussionen um ein mögliches Ende des Euro im Zuge der griechischen Krise gelten.