Setzt sich der Aufschwung der Wirtschaft fort?

Auch wenn die wirtschaftliche Lage nach Meinung der Experten noch als sehr fragil gilt, zeichnen sich Hoffnungsschimmer am Horizont ab. Der Grund für diese zwiespältige Meinung liegt darin begründet, dass die Schuldenkrise nach wie vor nicht ausgestanden ist. Denn in den Haushalten zahlreicher Staaten Europas tickt noch immer so manche Schulden-Zeitbombe. Italien, Portugal, aber auch Spanien gelten als Krisenkandidaten. Vor allem der Staat auf der Iberischen Halbinsel muss zur Zeit hohe Zinsen bezahlen, um frisches Geld auf dem Kapitalmarkt zu bekommen.

Auch die Bundesrepublik muss wieder mehr für frisches Geld bezahlen. Grund liegt in Deutschland allerdings an den besseren konjunkturellen Aussichten. Weil hierzulande die Aussichten auf Wachstum stehen, ziehen die Anleger Geld aus den Bundesanleihen ab, um anderweitig zu investieren. Deshalb ist der Zins für die zehnjährigen Bundesanleihen mittlerweile sogar wieder über die psychologisch wichtige Zwei-Prozent-Marke geklettert.

Bundesanleihen gelten als absolut sicherer Hafen für die Anleger. Sie werden von der Bundesrepublik Deutschland seit 1952 herausgegeben und haben eine Laufzeit von zehn bis 30 Jahren. Für die Bundesrepublik sind Anleihen eine Möglichkeit, um ein Haushaltsdefizit zu finanzieren. Weitere Möglichkeiten bestehen in der Kreditaufnahme bei Banken, aber auch andere Bundeswertpapiere. Wer sein Geld in Bundesanleihen investiert, setzt auf eine sichere Bank, dafür gibt es allerdings auch nur einen relativ mageren Zinssatz. Im Anlagemix sollten sie allerdings auf jeden Fall vertreten sein, weil der Anleger hier anders als bei anderen Finanzprodukten nicht das Risiko eines Totalverlustes in Kauf nimmt.

Ein Modell, für das sich viele Sparer entscheiden: Sie zweigen ein monatliches Budget ab und investieren dieses in Staatsanleihen. Sobald sich auf dem Anlage-Konto ein stattlicher Betrag angesammelt hat, können sie die Anleihe entweder als Sicherheit für einen Kredit verpfänden oder den gesamten Betrag anderweitig investieren. Die Anlage in Bundesanleihen kann relativ unkompliziert über die eigene Hausbank abgewickelt werden. Die Anleihen können nach dem Kauf in einem Bankdepot oder sogar bei der deutschen Finanzagentur kostenlos aufbewahrt werden.

Bundesanleihen gelten übrigens auch als mündelsichere Wertpapiere. Dies ist beispielsweise dann wichtig, wenn die Großeltern ihren Enkeln einen größeren Geldbetrag hinterlassen. Der gesetzliche Vormund ist dazu verpflichtet, das Geld so anzulegen, dass der Verlust des Geldes normalerweise ausgeschlossen werden kann. Ein Staatsbankrott gilt für Deutschland als eine der wichtigsten Wirtschaftsmächte weltweit als so gut wie ausgeschlossen.