Neuemissionen sind eine willkommene Gelegenheit, ihr Aktiendepot mit neuen Werten aufzufrischen. Allerdings ist die Herausgabe neuer Aktien in erster Linie eine Angelegenheit für Anleger mit starken Nerven. Sie können den Treffer ihres Lebens landen oder Tausende von Euro in den Sand setzen.
Als abschreckendes Beispiel haben nach wie vor viele den Hype um den Neuen Markt in Erinnerung. Denn in den 90er Jahren schienen die Aktienkurse nur eine Richtung zu kennen: steil nach oben. Die Initiatoren brauchten nicht viel mehr als eine gute Idee, um auf dem Markt Hunderte von Millionen Dollar oder Markt einzusammeln. Schließlich platzte am Ende des goldenen Jahrzehnts für die Aktie, die Kurse stürzten ins Bodenlose. Der Abwärtssog erfasste sogar die Volksaktie der Deutschen Telekom.
Auch wenn sich die Märkte langsam aber sicher wiederholten, spektakuläre Börsengänge waren in den vergangenen Jahren dünn gesät. Dafür ist der aktuelle Börsengang umso spektakulärer: Mark Zuckerberg will sein Online-Imperium Facebook an die Börse bringen. Auch deutsche Anleger haben eine Chance, wenn auch eine sehr kleine, gleich zu Beginn Facebook-Aktien in ihr Depot holen zu können. Die Deutsche Bank ist nämlich eine von 33 Banken, die am Facebook-Börsengang beteiligt sind, der Schwerpunkt liegt jedoch bei amerikanischen Bankhäusern.
Insgesamt sollen erst einmal 337 Millionen Aktien den Besitzer wechseln, jede Aktie soll zwischen 28 und 35 Dollar kosten. Damit kann das soziale Netzwerk bis zu zwölf Milliarden Dollar einsammeln. Das Unternehmen selbst wird von Analysten auf bis zu 96 Milliarden Dollar geschätzt, nachdem der Bilderdienst Instagram gekauft wurde.
Im Branchenvergleich geht damit ein wahrer Gigant an die Börse: Als die Suchmaschine Google 2004 an die Börse ging, schaffte die Nummer eins der Suchmaschinen gerade einmal eine Bewertung von 23 Milliarden Dollar und erlöste mit dem Börsengang 1,7 Milliarden Dollar.
Das große Kapital von Facebook sind seine registrierten Nutzer. Mehr als 900 Millionen Menschen nutzen weltweit Facebook, um mit ihren Freunden und Verwandten in Kontakt zu bleiben, neue Menschen kennen zu lernen, aber auch als Plattform für ihre Projekte und Ideen. Für viele Menschen ist das soziale Netzwerk bereits zu einer Art digitalem Wohnzimmer geworden, in dem sie ihre Aktivitäten der Öffentlichkeit mitteilen.